Der Booster nach vier Monaten stellt den Kanton vor Herausforderungen: Er baut Test- und Impfkapazitäten aus

Impfen in Nidwalden

Die Armee hilft neu bei der Corona-Fachstelle mit: So sollen die Kapazitätsprobleme aufgrund erhöhter Booster-Nachfragen gelöst werden. Auch die Testkapazitäten werden ausgebaut. Im Januar plant der Kanton ausserdem, 5- bis 11-Jährige impfen zu können.

Die Boosterimpfung sei durch die schnelle Ausbreitung der Omikron-Variante noch einmal wichtiger geworden: Deshalb unterstützt der Kanton Nidwalden die Empfehlung der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, Personen ab 16 Jahren bereits nach vier statt sechs Monaten zu boostern. Dass jetzt mehr geimpfte Personen gleichzeitig eine Auffrischimpfung möchten, stelle für den Kanton aber eine Herausforderung dar, teilt dieser heute mit.

Das Gesundheitsamt habe zwar vorausschauend weitere Anstrengungen unternommen, um das nötige medizinische und administrative Personal zu gewinnen. Dies stelle sich aber als zunehmend schwieriger heraus. Bereits jetzt stehen laut Kanton vermehrt Angehörige des Zivilschutzes Nidwalden für die Corona-Fachstelle im Einsatz.

Um die Durchhaltefähigkeit des medizinischen Personals sicherzustellen, hat der Kanton ein Unterstützungsgesuch bei der Schweizer Armee eingereicht, das jetzt bewilligt worden sei. «Wir sind der Armee und dem Zivilschutz sehr dankbar für die raschen Zusagen. Das gibt uns Planungssicherheit für den Ausbau der Impfkapazitäten», wird Gesundheitsdirektorin Michèle Blöchliger in der Mitteilung zitiert.

In der zweiten Januarwoche gibt es deutlich mehr Booster-Termine

Gemäss jetzigem Stand rechnet der Kanton damit, im Verlauf der Woche vom 10. Januar deutlich mehr Termine für Auffrischimpfungen im alten Zeughaus anbieten zu können. Ein leichter Ausbau sei bereits jetzt möglich, soweit dies die personellen Ressourcen zulassen. So werden am Mittwoch, 29. Dezember und 5. Januar, jeweils von 13.30 bis 18 Uhr zwei zusätzliche Impfzeitfenster im alten Zeughaus geschaffen. Eine vorgängige Anmeldung unter nw.impfung-covid.ch ist zwingend. Am 24. und 31. Dezember bleibt die Impfstelle geschlossen, am Dienstag, 28. Dezember, ist sie normal von 15.00 bis 20 Uhr geöffnet.

Auch Apotheken und Arztpraxen bieten sogenannte Boosterimpfungen an. Das Gesundheitsamt habe diese aufgefordert, ihre Impfkapazitäten so weit als möglich zu erhöhen. Wie die Anmeldung zu erfolgen hat, ist auf der vorhin erwähnten Website ersichtlich. Sind nicht alle Impfstellen aufgeführt, bedeutet dies, dass die nächsten Termine ausgebucht sind und von der Impfstelle wieder neue Zeitfenster freigeschaltet werden müssen, was in regelmässigen Abständen erfolgt.

Kanton appelliert an die Bevölkerung – Erstimpfungen immer noch möglich

Die Auslastung des Spitals Nidwalden habe jüngst aufgrund vermehrter Covid-19-Patienten, deren Betreuung sehr intensiv sei, zugenommen. Die Intensivstation mit sechs zertifizierten Betten sei nahezu permanent ausgelastet. Mit Blick auf den Impfstatus der Covid-19-Patienten im Spital ist festzustellen, dass die grosse Mehrheit der Betroffenen – insbesondere auf der Intensivstation – ungeimpft ist. Vor diesem Hintergrund richtet der Kanton erneut einen dringlichen Appell an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen.

Im alten Zeughaus werden weiterhin jeden Dienstag und Freitag (mit Ausnahme von 24. und 31. Dezember) Erstimpfungen für Personen ab 12 Jahren ohne Voranmeldung angeboten. Erstimpfungen in Arztpraxen und Apotheken sind mit vorgängiger Anmeldung ebenfalls unter nw.impfung-covid.ch möglich.

Auch Impfungen für 5- bis 11-Jährige sollen im Verlauf von Januar 2022 angeboten werden. Wie der Kanton Nidwalden schreibt, sei man derzeit am Aufbau des Angebots und werde zum gegebenen Zeitpunkt weitergehende Informationen veröffentlichen.

Der Kanton geht von einer höheren Test-Nachfrage aus

Aufgrund der verschärften Massnahmen und den neu wieder kostenlosen Schnelltests gehe das Gesundheitsamt zusätzlich von einer erhöhten Nachfrage aus, weshalb die Kapazitäten im eigenen Testcenter im alten Zeughaus ausgebaut werden. Ab 27. Dezember werden PCR- sowie Schnelltests täglich von Montag bis Sonntag von 8 bis 13.00 Uhr angeboten. Für die Festtage gelten spezielle Öffnungszeiten: am 23., 24. sowie 25. Dezember können sich Personen von 8 bis 16 Uhr, am 26. Dezember von 8 bis 12 Uhr testen lassen. Eine Anmeldung unter www.nw.ch/coronatest ist zwingend.

Ein PCR-Test koste 158 Franken, sofern er nicht aufgrund von Symptomen oder einer ärztlichen Anordnung erfolgt. Das Testresultat liegt in der Regel innerhalb eines Tages vor, das Zertifikat ist 72 Stunden ab Probeentnahme gültig. Bei Schnelltests ist das Ergebnis nach rund 15 Minuten ersichtlich und das Zertifikat 24 Stunden gültig. Weitere Testmöglichkeiten bestehen im Testcenter beim Spital Nidwalden sowie bei den Hausarztpraxen.

Quelle: Neue Nidwaldner Zeitung

22.12.2021